Die in diesem Kapitel aufgeführten Maschinen sind nicht streng nach Funktionsprinzipien, sondern teilweise auch nach ihren Bedienungsmerkmalen oder ihrer Funktion sortiert.
4.2.1 Kolonnenaddiermaschinen
Die Kolonnenadiermaschinen sind meistens Scheibenaddiermaschinen mit unterschiedlichen technischen Lösungen für die Eingabe und den Zehnerübertrag.
Adix Company, Pallweber & Bordt, Mannheim
Adix
einstellige Addiermaschine mit dreistelliger Anzeige, 1 x x 3,
16cm x 9,8cm x 3,0cm, Serien-Nr. 20690, gebaut ab 1903, Eingabe mit
Zifferntasten, keine Eingabekontrolle, Ergebniswerk
(Löschung mit Hebel und Ergänzung zu 10),
mit Holzetui und Anleitung (Abb. 81)
Funktionsprinzip: Scheibenaddiermaschine.
Beim Drücken einer Zifferntaste gleitet diese entlang der schrägen
Kante einer Nut in einem Schieber, der dadurch zur Seite rückt und dabei das
Einer-Ziffernrad dreht. Bei der 1 ist die Kante steil und die
Verschiebung damit gering. Bei der 9 ist sie sehr flach, was eine
große Verschiebung zur Folge hat.
Mit einer solchen Verschiebemechanik arbeiten auch die Eingabesegmente der TIM- und UNITAS-Rechenmaschinen mit Tasteneingabe.
Standardwerk Eugen Reis, Bruchsal
Aderes
einstellige Addiermaschine mit dreistelliger Anzeige, 1 x x 3,
15cm x 10cm x 3,5cm, ohne Serien-Nr., gebaut um 1940, Eingabe mit
Zifferntasten, keine Eingabekontrolle, Ergebniswerk, Löschhebel,
im Bakelitgehäuse, Anleitung (Abb. 177)
Funktionsprinzip: Scheibenaddiermaschine. Die Funktionsweise gleicht der der Adix.
Hauff Optima (3)
gebaut um 1915, vierstelliger Scheibenaddierer für zweistellige
Zahlenkolonnen im Zahlenraum von 0 bis 9999, 2 x x 4,
(ø = 20,0 cm) aus Aluminium, 3. Variante der Optima, (Abb. 148)
Entwickelt und gebaut von Jewrem Ugurich in Berlin, Vertrieb durch Dr. Albert Hauff in Berlin
Bedienung mit einem Griffel, keine Eingabekontrolle.
Ergebnisanzeige in drei Fenstern in dem
waagerechten Bügel (Löschung durch
Ergänzung auf eine volle Drehung und mit Hebelchen),
Subtraktion durch entgegengesetzte Drehrichtung, mit
Anleitung
Aufbau und Funktion: Die Maschine besteht aus zwei Scheiben auf einer
gemeinsamen Achse und einem Arm mit den Anzeigefenstern. Am Rand der
fest stehenden hinteren großen Scheibe sind die Zahlen von 0 bis 99
aufgetragen. Mit dem Daumen in einer Metallschlaufe an der Rückseite
dieser Scheibe hält man die Maschine in der linken Hand. Die vordere,
etwas kleinere Scheibe hat am Rand 100 Zähne. Will man eine Zahl
addieren, so sticht man an der einzugebeneden Zahl am äußeren Kranz
zwischen die Zähne und dreht die vordere Scheibe im Uhrzeigersinn bis
an der
Anschlag am Anzeigebügel. Im rechten Fenster auf dem Anzeigebügel
werden dann die Zehner- und die Einerstelle des Ergebnisses angezeigt
und das mittlere Fenster zeigt die Hunderterstelle. Sie wird bei jeder
Umdrehung der vorderen Scheibe durch einen Mitnehmer weitergestellt.
Über ein Zahnrad wird die Tausenderstelle im linken Fenster bewegt. Die
Funktion ist also ähnlich wie
bei einer
Scheibenaddiermaschine.
Diese Addierscheibe kann leicht mit ihren Vorläufermodellen verwechselt
werden, bei denen die Hunderterstelle mit einem Zeiger im Anzeigebügel
angezeigt wird, der durch einen Mitnehmer in einer Spiralbahn auf der
Eingabescheibe bewegt wird. Für Weitere Informationen siehe Lit. 32 - RECHNER GALERIE - Addiermaschinen - Scheibenaddierer Spezial.
Josef Funke, Lüttich, Belgien
Additionneur
einstellige Addierscheibe (ø = 8,7cm) für
den Zahlenraum von 0 bis 309,entwickelt
um 1915, 1 x x 3, Eingabe mit Griffel, keine Eingabekontrolle,
Anzeige des Ergebnisses in mehreren Fenstern (Löschung
durch Ergänzung auf eine volle Umdrehung), Subtraktion durch
Entgegengesetzte Drehrichtung,
mit Papphülle (12,5cm x 14,2cm)
Nachbau (Pappe, wie im Original) 1992 nach Vorlage in
Lit. 12, Heft 26, 2/1990, S. 16 ff. (Abb. 69)
Funktionsprinzip: Scheibenaddiermaschine. Die Einerscheibe und die Dreißigerscheibe liegen übereinander. Die Einerscheibe hat an ihrem Rand 30 Löcher, von denen 10 für die Eingabe sichtbar sind. Die darunter liegende Dreißigerscheibe hat auf dem gleichen Kreis 31 Löcher für die Zehner (0, 10, 20, ..., 290, 300). Am Rand des sichtbaren Bereichs der Einerscheibe liegen dann die Löcher der beiden Scheiben nicht mehr exakt übereinader, sondern weichen um etwa ein Drittel des Lochdurchmessers voneinander ab. Bei der Eingabe mit dem Stift bewegt man immer beide Scheiben gemeinsam, wobei aber die untere Scheibe etwas zurück bleibt. Dadurch wird der Zehnerübertrag realisiert. Die Anzeige für die Einer erfolgt in dem unteren Fenster. In einem beweglichen Fenster links werden die Zehner bis 30 (s.o.) angezeigt.
Josef Funke, München
Rechenscheibe
verbesserter Additionneur
entwickelt um 1920,
DRP 335921 vom 18.4.21, Zahlenraum von 0 bis 309, 1 x x 3, Messing,
8,2cm x 8,2cm, mit Anleitung, Funktionsweise wie beim Additionneur
(s.o.)
Nachbau (1992) nach Vorlage in
Lit. 12, Heft 23, 4/1989, S. 14 ff. (Abb. 72)
Funktionsprinzip: wie beim Additionneur
The Book-Keeper Publishing Co. Ltd., Detroit, Mich., U.S.A.
Webb Adder (Lightning Calculator)
gebaut um 1910, vierstellige Addierscheibe aus Eisen (vernickelt?)
(16,5 cm x 6,2 cm) für den Zahlenraum von 0 bis 4999,
2 x x 4, Eingabe mit einem Stift durch Drehung der großen Scheibe
für Zahlen bis 99 (automatischer Hunderterübertrag) und an der kleinen
Scheibe für die Hunderter von 0 bis 49, keine Eingabekontrolle,
Ergebnisanzeige im Fenster in der Mitte (Löschung durch
Ergänzung auf eine volle Drehung), keine Subtraktion, mit
Anleitung und Werbeblatt (Abb. 212)
Funktionsprinzip: Scheibenaddiermaschine mit Hunderterübertrag